Zahlreiche Umbauten des Dachgeschosses

Als wir im Dachgeschoss die Vorsatzwände entfernt haben und unterschiedliche Baustoffe festgestellt haben wurde uns immer mehr deutlich wie das Dachgeschoss und insbesondere das Treppenhaus umgebaut wurde.

Das Brandschutzkonzept

Die Brandschutzmauer um das Treppenhaus in Massivbauweise war vor 125 Jahren so wie auch heute nach dem aktuellen Baugesetz wohl vorgeschrieben. Da auch das Entrauchdachfenster im Treppenhaus entfernt wurde, ist es fraglich ob ein neues Brandschutzkonzept erarbeitet wurde und überhaupt die Vorschriften erfüllen konnte.

Die Betriebszulassung

Demnach verlor vor mehr als achtzig Jahren das Betriebserlaubnis seine Gültigkeit. Oder doch nicht? Denn das Gebäude wurde bis 2002 bewohnt.


Das Dachgeschoss vor 1900

Das Dachgeschoss vor 1900

Ursprünglich war das Treppenhaus angefangen im ersten Stockwerk durchgehend von einer massiven 28 cm starken Brandschutzmauer aus Vollziegel umgeben. Die restlichen Innenwände sind als Fachwerk ausgeführt. Die Toilette war im Dachgeschoss mit Holzwänden abgegrenzt.

Es gab nur zwei Fenster in dem Süd-ostlichen Eckzimmer. Sonst waren es zahlreiche Dachlücken vorhanden. Zur besseren Übersichtlichkeit habe ich die Dachschräge und die Fenster im Grundriss weggelassen.

Der Umbau des Dachgeschosses um 1930

Der Umbau des Dachgeschosses um 1930

Im Landesarchiv konnte ich ein Bild vom Anfang des 20. Jahrhunderts finden, wo nur im Dachstuhl zwei Fenster in der Giebelwand zu sehen sind. Vermutlich vor dem zweiten Weltkrieg wurde in das Treppenhaus zusätzlicher Wohnraum geschaffen. Der Treppengeländer wurde entfernt. Über die Treppenstufen wurde eine Zwischendecke eingebaut. Vermutlich Zeitgleich wurden zwei Fenster in die Giebelwand durchbrochen und die abschließende Brandschutzmauer(28cm) vom Treppenhaus entfernt. Die neue Mauer ist teils aus Fachwerk. Sie ist 15cm dick. Sie wurde in das Treppenhaus verschoben und verläuft im Flur weiter. Die Giebelwand wurde mit einer Vorsatzmauer aus hochkant gemauerten Langlochziegel verkleidet.

Die Giebelwand im Jahr 2020

Der Umbau des Dachgeschosses um 1960

Der Umbau des Dachgeschosses um 1960

Zu DDR Zeit teilte man das Dachgeschoss in zwei Wohnungen auf. Ein drittes Fenster wurde in die Mitte der Giebelwand durchbrochen. Die Tür aus dem Treppenhaus wurde mit Pappe zugenagelt. Weitere Türenöffnungen wurden geschaffen und mehrere Schiebetüren eingebaut. Alle nachträglich versetzte oder eingebaute Wände sind aus massiven Ziegel gemauert und haben kein Holzfachwerk.

Das Dach

Drei Dachgauben waren ebenfalls eingebaut worden. Diese sind aber nicht in dem Grundriss dargestellt.

Die Dachetage Das Treppenhaus Reste der Brandschutzmauer Die Entrauchfenster